Lehrvorträge deutscher Wissenschaftler
und Praktiker, Hospitationen und
Fortbildungen in Einrichtungen sowie Studienaufenthalte an deutschen
Hochschulen vermittelten russ. Kolleginnen und Studierenden Leitbilder, Modelle
von Einrichtungen und Strukturen. Sie waren für die soziale und wirtschaftliche
Transformation wichtig, waren Motivation, sich mit Erfahrungen anderer Länder
auseinanderzusetzen.
Hochschulmanagement: Dekaninnen und Dozentinnen
hielten sich in Kiel,
Neubrandenburg und Emden auf, um Fachbereichsverwaltung mit Prüfungsamt,
Praktikantenamt, Bibliothek usf. zu studieren, Anstöße für die Organisation des
Studienbetriebs zu bekommen und Kontakte zwischen deutschen und russischen
Hochschullehrern herzustellen.
Probleme des innerrussischen wiss. Austausches:
Mangel an Mitteln für
Dienstreisen, Lehrbücher u.a. Medien für Unterricht und Forschung, für
Fortbildungen. Viele Hochschullehrer verfügten über keinen PC oder Internet-
Anschluss, die Ausstattung mit Medien (wie es für die Fakultät Sozialarbeit durch
das AHP-Projekt möglich war) wäre Aufgabe der russ. Regierung.
Diskrepanz zwischen Marktwirtschaft und
bewahrendem Charakter der
Ausbildungsstrukturen (Beziehungsgeflechte, Privilegien, Starrheit des
Managements, veraltete Ausrüstung usf.); territoriale und organisatorische
Strukturen passen mit moderner Wirtschaft nicht zusammen: Warten auf
Entscheidungen von oben, autoritäre Entscheidungsfindung, fehlende
Kompetenzen auf mittleren und unteren Ebenen, Bürokratismus. Angestellte und
Hochschullehrer waren schlecht bezahlt, zweiter Job oft lebensnotwendig, für die
Lehre, Projektarbeit und Neukonzeptionierung des Studienbetriebs erschwerend.