4. HOCHSCHULEN
Lehrvorträge deutscher Wissenschaftler und Praktiker, Hospitationen und Fortbildungen in Einrichtungen sowie Studienaufenthalte an deutschen Hochschulen vermittelten russ. Kolleginnen und Studierenden Leitbilder, Modelle von Einrichtungen und Strukturen. Sie waren für die soziale und wirtschaftliche Transformation wichtig, waren Motivation, sich mit Erfahrungen anderer Länder auseinanderzusetzen.
Hochschulmanagement: Dekaninnen und Dozentinnen hielten sich in Kiel, Neubrandenburg und Emden auf, um Fachbereichsverwaltung mit Prüfungsamt, Praktikantenamt, Bibliothek usf. zu studieren, Anstöße für die Organisation des Studienbetriebs zu bekommen und Kontakte zwischen deutschen und russischen Hochschullehrern herzustellen.
Probleme des innerrussischen wiss. Austausches: Mangel an Mitteln für Dienstreisen, Lehrbücher u.a. Medien für Unterricht und Forschung, für Fortbildungen. Viele Hochschullehrer verfügten über keinen PC oder Internet- Anschluss, die Ausstattung mit Medien (wie es für die Fakultät Sozialarbeit durch das AHP-Projekt möglich war) wäre Aufgabe der russ. Regierung.
Diskrepanz zwischen Marktwirtschaft und bewahrendem Charakter der Ausbildungsstrukturen (Beziehungsgeflechte, Privilegien, Starrheit des Managements, veraltete Ausrüstung usf.); territoriale und organisatorische Strukturen passen mit moderner Wirtschaft nicht zusammen: Warten auf Entscheidungen von oben, autoritäre Entscheidungsfindung, fehlende Kompetenzen auf mittleren und unteren Ebenen, Bürokratismus. Angestellte und Hochschullehrer waren schlecht bezahlt, zweiter Job oft lebensnotwendig, für die Lehre, Projektarbeit und Neukonzeptionierung des Studienbetriebs erschwerend.