5. ZIELE
Gesellschaftliche Bedürfnisse und Studium haben sich in der Sowjetunion weit auseinander entwickelt. Der Widerspruch zwischen Unselbständigkeit sowie unzureichender Schulbildung (allgemeinbildende Fächer im ersten Studienjahr) und Lebensbedingungen erforderte die Überarbeitung pädagogischer Konzepte. Eine effektive Sozialarbeit erfordert selbständig denkende Fachleute; das Ausbildungssystem muss den Anforderungen der modernen Informationsgesellschaft entsprechen. Zu den Altlasten in den Sozialwissenschaften gehörten mangelnde Qualifikation von Lehrenden, veraltetes Unterrichtsmaterial, fehlende Literatur und Unterrichtsmedien. Angesichts der rasanten Veränderung der sozioökonomischen Lage und Sozialstruktur, auf die ein Studium Sozialarbeit reagieren muß, hat die Zusammenarbeit mit Praxis und Verwaltungen fundamentale Bedeutung. Deshalb wurde früh der DPWV S.-H. in die Zusammenarbeit einbezogen.
Ein Modellstudium, das ökonomische, soziale und strukturelle Probleme bei der Transformation Russlands berücksichtigt und die Praxisnähe bei der Ausbildung von Sozialarbeitern gewährleistet. Die schwierige ökonomische Lage und das soziale Elend, die Verarmung ganzer Bevölkerungsschichten, die Entstehung neuer Problemgruppen und der Zusammenbruch sozialer Einrichtungen erfordern qualifizierte Fachleute im Sozialbereich.
Ende 3. Projektjahr: Manche Ziele wurden nicht erreicht (vom Regionalzentrum erst rudimentäre Ansätze vorhanden). Andererseits wurde vieles erreicht, was ursprünglich nicht in der Zielbeschreibung stand, z. B. im Vollzug sowie bei den Folgeprojekten.
Nicht alle Kollegen an deutschen Hochschulen waren in der Projektpraxis so erfolgreich wie angenommen, bei manchen blieb es bei Planzkizzen. Ein Lernprozess, den vermutlich alle Koordinatoren machen. Es gibt aber viele Kollegen, die Zeit und Mühe investiert habern, um russischen Kollegen die Arbeit zu erleichtern.