Gesellschaftliche Bedürfnisse und
Studium haben sich in der Sowjetunion weit
auseinander entwickelt. Der Widerspruch zwischen Unselbständigkeit sowie
unzureichender Schulbildung (allgemeinbildende Fächer im ersten Studienjahr) und
Lebensbedingungen erforderte die Überarbeitung pädagogischer Konzepte. Eine
effektive Sozialarbeit erfordert selbständig denkende Fachleute; das
Ausbildungssystem muss den Anforderungen der modernen
Informationsgesellschaft entsprechen. Zu den Altlasten in den
Sozialwissenschaften gehörten mangelnde Qualifikation von Lehrenden,
veraltetes Unterrichtsmaterial, fehlende Literatur und Unterrichtsmedien.
Angesichts der rasanten Veränderung der sozioökonomischen Lage und
Sozialstruktur, auf die ein Studium Sozialarbeit reagieren muß, hat die
Zusammenarbeit mit Praxis und Verwaltungen fundamentale Bedeutung. Deshalb
wurde früh der DPWV S.-H. in die Zusammenarbeit einbezogen.
Ein Modellstudium, das ökonomische,
soziale und strukturelle Probleme bei der
Transformation Russlands berücksichtigt und die Praxisnähe bei der Ausbildung
von Sozialarbeitern gewährleistet. Die schwierige ökonomische Lage und das
soziale Elend, die Verarmung ganzer Bevölkerungsschichten, die Entstehung
neuer Problemgruppen und der Zusammenbruch sozialer Einrichtungen erfordern
qualifizierte Fachleute im Sozialbereich.
Ende 3. Projektjahr: Manche Ziele wurden
nicht erreicht (vom Regionalzentrum
erst rudimentäre Ansätze vorhanden). Andererseits wurde vieles erreicht, was
ursprünglich nicht in der Zielbeschreibung stand, z. B. im Vollzug sowie bei den
Folgeprojekten.
Nicht alle Kollegen an deutschen Hochschulen
waren in der Projektpraxis so
erfolgreich wie angenommen, bei manchen blieb es bei Planzkizzen. Ein
Lernprozess, den vermutlich alle Koordinatoren machen. Es gibt aber viele
Kollegen, die Zeit und Mühe investiert habern, um russischen Kollegen die Arbeit
zu erleichtern.